Katholisches Pfarrarchiv Essen-Werden
Denkt man in Werden an Kirche, so hat man unwillkürlich den altehrwürdigen Dom, die ehemalige Abtei und deren Vergangenheit im Hinterkopf. So weit es unser Archiv betrifft, ist dem aber nicht so. Mit der Säkularisation, der Aufhebung der Abtei und deren Übernahme durch die Preußen gelangte auch der riesige abteiliche Archivbestand - Bibliothek, Urkunden und Akten - in den Besitz der neuen Machthaber und liegt heute zum überwiegenden Teil im Haupstaatsarchiv in Düsseldorf.
Unangetastet blieb lediglich der Besitz der Pfarrei, welcher sich auch jetzt noch - wohlgeordnet und durch Findbücher erschlossen - im Hause Brückstraße 77 befindet.
Unser Archiv ist klein aber fein: Neben rund 2oo Urkunden - deren älteste aus dem Jahre 11o3 stammt - zählen mehr als 2o Heberegister, Handwerkerrollen, wertvolle Kirchenbücher aber auch allgemeine Dinge - wie Zeitungen von ca. 182o - zu unserem Bestand. Auch eine kleine Sammlung von Fragmenten - älteren, nicht mehr benutzten und daher anderweitig gebrauchten Pergamentseiten noch älterer Bücher - soll erwähnt werden; das älteste Stück wird von Fachleuten um die Zeit von vor 800 datiert und soll vorn Hl. Ludgerus persönlich mit nach Werden gebracht worden sein.
Kirchenbücher wurden nach dem 3o-jährigen Krieg - also etwa um 165o, wie fast überall in Deutschland - neu angelegt und sind komplett erhalten. Diese Heirats-, Geburts- und Sterberegister spiegeln in ihrer Gesamtheit das kirchliche Leben unserer Gemeinde und sind somit ein unverzichtbarer Bestandteil unseres Archivs.
Da in früheren Zeiten alle möglichen Immobilien dem Unterhalt der Geistlichkeit und den sozialen Verpflichtungen der Gemeinde dienten, so sei letztendlich noch darauf verwiesen, dass zahlreiche Unterlagen zu Häusern, Höfen und Grundstücken - und nicht zuletzt das Thema Familienforschung - einen nicht unbeträchtlichen Schwerpunkt unserer Sammlung darstellen.
Das Archiv steht grundsätzlich der Öffentlichkeit zur Verfügung; Besuche sind nach telefonischer Absprache jederzeit möglich.
Franz Josef Schmitt Archivar Telefon: 4o1548