Kirche im Wandel

Die Herausforderungen der Zukunft haben den Bischof und die Verantwortlichen des Bistums veranlasst, für alle 42 Pfarreien einen Pfarreientwicklungsprozess auf den Wegzu bringen. Viele denken dabei sicher an den letzten Strukturprozess vor rund 10 Jahren. Damals waren unter anderem die Zusammenlegung der Pfarreien des ehemaligen Dekanates Essen-Werden zur Propsteipfarrei St. Ludgerus und die Schließung der Kirche Maria Königin in Haarzopf die Folge. Insofern weckt der neue Prozess vielleicht auch schmerzhafte Erinnerungen und neue Befürchtungen.
Anders als beim letzten Mal sind allerdings in dem neuen Prozess eine längere zeitliche Perspektive und eine größere Möglichkeit der Beteiligung vorgesehen. Neu ist ebenfalls, dass der Auftakt nicht von Strukturen, sondern von Inhalten geprägt ist. Darin liegt die große Chance, die wir gemeinsam nutzen sollten.
Wir werden Sie über diese Internetseiten  sowie in den öffentlichen Sitzungen des Pfarrgemeinderates und der Gemeinderäte aktuell informieren.
Gerade zu Beginn des Prozesses ist es wichtig, dass wir die Gespräche nicht allein von Zahlen und Fakten bestimmen lassen, sondern zunächst die pastoralen Fragen und die inhaltlichen Schwerpunkte in den Vordergrund stellen. So bieten die nächsten beiden Jahre eine gute Gelegenheit, dass wir uns in den Gemeinden und ihren Gremien, Gruppen und Gemeinschaften der Grundlagen unseres Christseins vergewissern und uns über die Perspektiven unseres Kircheseins verständigen.
Bitte helfen Sie mit, dass sic hin unserer Pfarrei weiterhin viele gut aufgenommen und beheimatet, aber andere sich auch neu angesprochen und eingeladen fühlen.
Am  Samstag und Sonntag 09./10. April 2016 haben Mitglieder der Koordinierungsgruppe in den Gottesdiensten der Gemeinden über den Stand und die Planung der Pfarreientwicklung informiert.

Verteilter Flyer mit allen wichtigen Informationen.

WAS BEGRÜNDET DEN PROZESS?

Auf der einen Seite sind es die äußeren Zwänge, die jetzt schon spürbar und künftig noch bedrängender werden. Die wirtschaftliche Entwicklung des Bistums ist rückläufig, die Zahl der Priester sinkt seit Jahren, die Gemeinden werden kleiner und die Kirchen leerer. In einer Klausurtagung haben Vertreter des Bischöflichen Generalvikariates bereits im März 2015 den Mitgliedern des Pfarrgemeinderates und der Gemeinderäte, des Kirchenvorstandes und des Pastoralteams die aktuellen Daten und die Prognosen für die Zukunft vorgestellt.
Neben den äußeren Zwängen kommen auf der anderen Seite die grundlegenden Fragen des Kircheseins hinzu. Wie können wir künftig eine lebendige Kirche bleiben? Welche Ziele setzen wir uns? Welche pastoralen Schwerpunkte möchten wir weiterführen und wollen wir neu entwickeln? Für welche Menschen stehen wir bereit? Welche Verantwortung tragen wir für das Leben im Stadtteil?

WIE VERLÄUFT DER PROZESS?

Der Dreischritt „Sehen-Urteilen-Handeln“ gliedert den Prozess. Das Jahr 2016 dient zunächst dem Sehen und der gemeinsamen Sicht auf die vorhandene Situation. Im folgenden Jahr 2017 ist das Urteilen gefragt: Wie wollen wir uns angesichts der „Zeichen der Zeit“ zukünftig als lebendige Gemeinschaft weiter entwickeln? Die Ergebnisse werden bis Ende 2017 in einem gemeinsamen Votum gebündelt und dem Bischof zur Entscheidung vorgelegt. Nach Bekanntgabe der getroffenen Entscheidung beginnt ab 2018 die Umsetzung der vereinbarten Schritte.

WER GESTALTET DEN PROZESS?

Im Konzept des Bistums ist für jede Pfarrei eine Koordinierungsgruppe vorgesehen. Sie besteht aus je zwei Mitgliedern des Pfarrgemeinderates (PGR), des Kirchenvorstandes (KV) und des Pastoralteams (PT).
Im Januar dieses Jahres hat diese Gruppe mit einer Klausurtagung ihre Arbeit aufgenommen und sich im Februar zu zwei weiteren Arbeitssitzungen getroffen. Zur Koordinierungsgruppe gehören:

  • Elisabeth Dorn-Schwägerl, PGR   Maria Hagedorn-Post, PGR
  • Christian Kromberg, KV   Michael Bremenkamp, KV 
  • Jörg Gabriel, PT   Jürgen Schmidt, PT
  • Dr. Arndt Scheidgen und Dr. Dirk Hellrung als weitere unterstützende Mitglieder
  • Martin Rydzeck als Verwaltungsleiter 
  • Heide Haakshorst als Prozessassistentin  und Jörg Pfander als externer Prozessbegleiter.

Rainer Strehle aus dem Bischöflichen Generalvikariat steht später für die wirtschaftlichen Fragen zur Verfügung.

WIE STARTET DER PROZESS?

Bereits vor der Entscheidung zu einer bistumsweiten Pfarreientwicklung gab es in unserer Pfarrei im September 2014 eine Zukunftswerkstatt mit rund 140 Beteiligten aus den Gemeinden. Diese Veranstaltung in und an der Lucius-Kirche zeigt weiter Wirkung. Die Erträge und Früchte der Zukunftswerkstatt werden noch einmal gesichtet und in den Prozess eingebunden.
Neben den internen Sammlungen von Anliegen und Wünschen zur Gestaltung der Pfarrei gibt es im Frühjahr 2016 eine Befragung externer Personen aus kulturellen, gesellschaftlichen und politischen Bereichen. Ihre Wahrnehmungen und Erwartungen zum Engagement der Kirche in Haarzopf, Heidhausen, Fischlaken, Bredeney und Werden werden ebenfalls in den Prozess aufgenommen.
Am 27. August 2016 treffen sich die Mitglieder des Pfarrgemeinderates und der Gemeinderäte, des Kirchenvorstandes und des Pastoralteams zu einem erneuten Klausurtag, um die bis dahin aufgearbeiteten Erträge der Zukunftswerkstatt und die ausgewerteten Ergebnisse der Fragebogenaktion zu sichten und zu gewichten. Ein pastoraltheologischer Impuls und ein grundlegender Beitrag zu Veränderungsprozessen bilden weitere Bausteine dieses Treffens.
Am Ende wird die Planung und Einrichtung von Arbeitsgruppen stehen, die ab Herbst 2016 unter möglichst großer Beteiligung aus den Gemeinden helfen sollen, die weiteren Entscheidungen für die Pfarreientwicklung vorzubereiten.