Die Ludgerus-Gemeinschaft speist sich aus zwei Traditionen:

Im Jahre 1710 begründet Abt Coelestin von Geißmar die "Ludgerusbruderschaft", die schon damals "Personen beiderlei Geschlechts" offen stand.

Die Erinnerung an den Todestag des heiligen Liudger vor 1150 Jahren (26. März 809) wurde im Juni 1959 mit einer vierzehntägigen Festfeier begangen. Es war das erste gemeinsame Glaubensfest des am 1. Januar 1958 neu gegründeten Bistums Essen.

Unter dem Eindruck der Festwochen anlässlich des 1150. Todestages des heiligen Liudger im Jahre 1959 regte der erste Bischof von Essen, Dr. Franz Hengsbach, einen Arbeitskreis, der sich weiter um die Förderung des Andenkens und der Verehrung des heiligen Liudger kümmern sollte, an. Der „Arbeitskreis St. Liudger“, wie er sich nannte, wurde am 28. Oktober 1959  gegründet.

Mit Datum vom 8. Dezember 1989 ernannte Kardinal Franz Hengsbach, inzwischen   den Arbeitskreis St. Liudger unter dem Namen „COMMUNITAS  SANCTI  LUDGERI“ (Gemeinschaft des heiligen Liudger, CSL), zu einer Gemeinschaft kirchlichen Rechtes.

Im Rahmen eines Konventes am 24.März 2018 haben sich die Gemeinschaft des heiligen Liudger und die Ludgerus-Bruderschaft im Kardinal-Hengsbach-Haus versammelt. Ein bereits seit vielen Jahren andauernder Prozess der Annäherung beider Gemeinschaften, der im Jahr 2017 intensiviert wurde fand an diesem Tag in der Zusammenführung beider Gemeinschaften seinen Abschluss.

Die beiden Gemeinschaften haben beschlossen ihre beiden Traditionen nunmehr unter dem Namen:

Ludgerus-Gemeinschaft e.V. 

 als Gemeinschaft kirchlichen Rechts gemeinsam fortzuführen.

Unter der Überschrift Spiritualität-Sendung-Tradition wollen die Mitglieder der Gemeinschaft spirituell leben und spirituelle Angebote machen. Wir wollen ermöglichen - in der Tradition des heiligen Liudger - Gott in unserem Leben zu suchen und zu erfahren. 

Die Orientierung am heiligen Liudger ist für uns Motivation für unsere Sendung. Dabei bedeutet „Sendung“ für uns, den Menschen (in der Tradition des heiligen Liudger) die christliche Botschaft zu bringen und Umgang mit den Mitmenschen zu finden, der vom Vorbild Jesu Christi geprägt ist.

Darüber hinaus sind uns Kulturgüter anvertraut, die in der ehemaligen Abtei, in der Basilika und in der Schatzkammer teils noch in ihrem ursprünglichen Kontext erfahrbar sind. Wir wollen helfen, Menschen dafür zu interessieren. Wir wollen sie dafür gewinnen, die Schätze zu bewahren und das Glaubenszeugnis, das in ihnen steckt, sprechen zu lassen und zu verstehen.

Aus dieser Haltung lassen die folgenden Aufgaben ableiten:

• Entwicklung spiritueller Angebote
• die Förderung und Pflege der Verehrung des heiligen Liudger, 
• die Erhaltung und Pflege der pastoralen und kulturgeschichtlichen Bedeutung des Heiligen,
• die Pflege des Denkmals der Grabeskirche des heiligen Liudger (der ehemaligen Abteikirche und jetzigen Basilika minor), 
• Kirchenwachen, damit die Grabeskirche auch außerhalb der Messzeiten für die Öffentlichkeit zugänglich ist
• die Pflege des Werdener Kirchenschatzes einschließlich der Schatzkammer, soweit eine Verpflichtung Dritter hierfür nicht besteht, 
• der Erhaltung und Förderung des Interesses der Allgemeinheit für die kulturgeschichtliche Bedeutung der ehemaligen Benediktinerabtei Werden und der erwähnten Kulturdenkmäler,
• die Herausgabe und Verbreitung von Literatur zu den genannten Aufgaben 
• die Kontaktpflege zu anderen Ludgerusgpemeinschaft und den Ludgerusgemeinden in aller Welt,
• Mithilfe beim  jährlich am ersten Sonntag im September stattfindenden Ludgerusfestes  (i.e. das "Fest der Umtragung der Gebeine des heiligen Liudger").

Das pastorale Leitbild des  heiligen Liudger ist für die Mitglieder der Gemeinschaft nach wie vor  Auftrag und Aufgabe, es ist ein anvertrautes Vermächtnis, ein Erbe, das es gilt weiterzugeben.

Zur Zeit besteht die Ludgerus-Gemeinschaft aus ca. 90 Mitgliedern. Zu den 14 Ehrenmitgliedern gehören alle Erzbischöfe und Bischöfe, deren Diözesen mit dem Lebensweg des heiligen Liudger verbunden sind.